Chronica des
Ritterbund Falkenfels
zue Strupinga
- Stand A. D. 2021 -
Die Gründung
Bild GM01 Alexander von Luxenburg
- Gründer und 1. Großmeyster -
 
1. Wappen RBF 1. Wappen der Falkenfelser
aus der Jahrung 1900 und 1 dazue
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Die Gründung
 
Es war im Jahre 1901, als der 51-jährige Holzkaufmann Alexander Knaf zusammen mit 22 weiteren angesehenen Bürgern aus Geschäftswelt, Handwerk und Beamtenschaft den „Ritterbund Falkenfels zue Strupinga“ offiziell aus der Taufe hob. Bereits 1886 hatte Knaf den noch bestehenden Ritterbund der „Markgrafen Deutsches Heim zue Vurthe“ (Furth im Wald) gegründet.
 
Alexander von Luxenburg, wie sich der 1850 in Befort im Großherzogtum Luxemburg geborene erste Großmeyster der Falkenfelser ritterlich nannte, fungierte in diesem Amt bis zu seinem frühen Tode im Jahr 1909.
 
Zugleich war er seit 1905 auch 3. Hochmeyster des „Bundes Deutscher Ritterschaften“ mit damals 35 Bündnissen. Über 30 weitere Bünde gab es noch im damaligen „Allgemeinen Deutschen Ritterorden“. Beide vereinigten sich 1920 zum „Deutschen Ritterbund“.
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Woher wir kommen
Burg Falkenfels Burg Falkenfels im vorderen Bayerischen Wald
Zur Namensgebung unseres Bundes hatte die Burg Falkenfels unweit von Straubing im Vorderen Bayerischen Wald beigetragen, die im 12. Jahrhundert durch die Grafen von Bogen erbaut wurde und bis heute, wenn auch baulich stark verändert, besteht. Davon abgeleitet dominiert nachweislich seit 1910 der Falke in unserem Wappen. Das ursprüngliche Bundeslied „Für Treu und Recht, für Ritterehr, für Falkenfels, raus mit der Wehr“ wurde zu späterer Zeit anstatt „Halloh“ zum neuen Burgwahlspruch genommen.
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Die ersten Jahre
Bild GM02 Walther von der Vogelweide
- 2. Großmeyster -
Bild GM03 Rhoderich von Freyntspergh
- 3. Großmeyster -
Als 2. Großmeyster folgte 1900 und dazue 9 Walther von der Vogelweide und bereits 1911 nahm Rhoderich von Freyntspergh auf seinem selbst hergestellten und noch heute verwendeten Großmeysterstuhl Platz.
 
Während seiner Amtszeit wurde das Burglokal vom damaligen Cafe Wittelsbach in die Gaststätte „Brauhauskeller“ in der Mühlsteingasse verlegt und zu einem der schönsten Rembter im ganzen Ritterreich ausgebaut.
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Die ersten Jahre
Bild GM04 Franz Graf von Bogen
- 4. Großmeyster -
Nach dem Tode des Rhoderich von Freyntsperg im Jahre 1919 begann mit Franz Graf von Bogen eine ausgesprochene Blütezeit für die damals rund 30 Falkenfelser und einer Vielzahl von Ehrensassen.
 
Die Burgmusica mit Streichquartett und Gesangschor genoß hohen Ruf und zahlreiche Festivitäten belebten ungemein das kulturelle Leben.
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Dunkle Zeiten
Burgruine
Am 30.09.1935 erfolgte auf Druck der damaligen Staatsgewalt die Zwangsauflösung des Deutschen Ritterbundes und seiner 79 angeschlossenen Ritterbündnisse. Auch vielen anderen Organisationen ähnlicher Struktur erging es damals ebenso. Mit diesem Dolchstoß ins ritterliche Herz war auch das aktive Leben und Treiben unseres Bundes erloschen und wenig später begann 1939 der verheerende 2. Weltkrieg, dem Millionen Menschen zum Opfer fielen. Beim Luftangriff des 18.04.1945 auf Straubing versank auch unsere Burg im „Brauhauskeller“ in Schutt und Asche.
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Die Wiedergründung
Bild GM05 Very von Hirscheck
- 5. Großmeyster -
- Wiedergründer -
2. Wappen RBF 2. Falkenfelser Wappen aus der Jahrung 1900 dazue 55
Im Ostermond 1955 begann eine neue Ära der Idealisten: Die meisten Falkenfelser waren schon in den ewigen Kapitelsaal abgeritten, als ein Schwemmritter aus Landeshouta die Initiative ergriff: Es war dies Very von Hirscheck, der als 5. Großmeyster mit weiteren 5 Recken - darunter auch der Großkomtur Georg von Greifenstein - den Ritterbund Falkenfels erneut aus der Taufe hob. Unvergessen ist hierbei, daß uns damals die Falkensteiner zue Ratisbona und die Natternberger zue Plädelingen unterstützten.
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Die Wiedergründung
 
Bild GM06 Aloysius der Reinecker
- 6. Großmeyster -
Als bald darauf Very von Hirscheck wieder nach Landeshouta zurück­kehrte, wählte man bereits im Nebelmond 1955 seinen Kanzler Aloysius der Reinecker zum 6. Groß­meyster. Er leistete ungemein viel Aufbau­arbeit, was dem Bunde heute noch zu gute kommt. Kapitelte man anfangs noch provisorisch in einem Nebenzimmer des Gasthofs „Bayerischer Löwe“ am Ludwigsplatz, wurde bereits im Weinmond 1958 eine neue Burg in der Gaststätte „Dietl-Sommerkeller“ an der Regensburger Straße eingeweiht. Die Reckenzahl wuchs stetig auf weit über 20 an und die Falkenfelser nahmen langsam wieder einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben ein.
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Eine neue Glanzzeit
Bild GM07 Friedrich von Thöring
- 7. Großmeyster -
1961 folgte Friedrich von Thörring beim 60. Bestandesfest des Bundes auf den Großmeyster-Stuhl. Unter ihm nahm der Bund weiteren Aufschwung und seine Hauptrolle als Herzog Ernst in den Agnes-Bernauer-Festspielen bleibt unvergessen. Das war auch der Anlaß, daß eine ganze Reihe unserer Recken bis auf den heutigen Tag bei diesen Spielen mitwirkten. Doch der knöcherne Sensenmann entriß ihm schon nach 2 Jahren sein Großmeyster-Schwert.
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Eine neue Glanzzeit
 
Bild GM08 Carolus von Degenberg
- 8. Großmeyster -
In dieser Not übernahm 1963 sein Stellvertreter Carolus von Degenberg, mit großer Tatkraft die Führung. Als 8. Groß­meyster war er gleich mehrfach gefordert. In nur zwei Monden wurde im Frühjahr 1964 unter hohem freiwilligen Arbeits­aufwand der Recken die fünfte Burg in der Gaststätte zum Loichinger (jetzt Hotel Gäubodenhof) am Theresienplatz errichtet. Möglich war dies nur durch das ritterliche Verständnis des Besitzers und zugleich Wiedergründers unseres Bundes Georg von Greifenstein, der sich auch profan weit über Strupingas Mauern hinaus einen Namen machte.
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Blütezeiten auf Falkenfels
Die fünfte Burg Unsere fünfte Burg im Hotel „Gäubodenhof“
Zum Großmeysterkonvent und Deutschen Rittertag im Wonnemond 1964 in Strupinga konnten die Falkenfelser dann die von allen Seiten bestaunte neue Burg präsentieren. Der eindrucksvolle Rembter, die gelungene Trinkstube, auch Dürnitz genannt, und die wehrhafte Vorburg sorgten für eine Atmosphäre, die jedes Ritterherz höher schlagen ließ. Und das im Dachgeschoß eines jahrhundertealten Hauses mitten im Herzen der Stadt - eine absolute Meisterleistung!
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Blütezeiten auf Falkenfels
 
Bild GM09 Eberwein von Weißenstein
- 9. Großmeyster -
Zum 70. Bestandesfest des Bundes im Jahre 1971 fiel das Votum der Sassen auf Eberwein von Weißenstein als 9. Großmeyster. Er sorgte mit leidenschaftlicher Hingabe für eine vortreffliche Detail­ausstattung unserer Burg. Ihm verdanken wir auch etliche herrlich-romantische Schriftstücke, Zeichnungen und die ebenso kunstvolle wie gewichtige Chronika der Falkenfelser. Während seiner 15-jährigen Amtszeit zeichnete der damalige Erlauchte Hochmeyster Hadamar von Laaber 1984 den Ritterbund Falkenfels mit dem Prädikat „Herzstück des Deutschen Ritterbundes“ aus. Auch in der Öffentlichkeit beteiligte sich der Bund bei caritativen und denkmalerhaltenden Maßnahmen.
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Blütezeiten auf Falkenfels
 
Bild GM10 Jörg der Sattelboger
- 10. Großmeyster -
Im Jahre 1986, der Bund hatte einen Höchsttand von 42 Sassen erreicht, betritt mit Jörg dem Sattelboger der 10. Großmeyster den Hochsitz. Er führte den Bund weiterhin mit guter Hand. Auf ihn, der seine Heimatstadt Straubing über alles liebte, konnte man sich jederzeit verlassen. Auch als Bundesrat im Deutschen Ritterbund leistete er wertvolle Dienste, ebenso durch seine tatkräftige Mitwirkung und Falkenfelser Patenschaft bei der Wiedergründung des Puchberger Ritterbundes im Schweinachgau zue Hengersberg im Jahre 1993, der seinen Ursprung bereits 1865 hatte.
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Ein Jahrhundert geht zu Ende
 
Bild GM11 Heinrich von Hohenfels
- 11. Großmeyster -
Nach dem viel zu frühen Walhallabritt Jörg des Sattelbogers im Jahre 1996 wurde Heinrich von Hohenfels zum neuen Großmeyster gewählt. Er konnte auf einen großen Erfahrungsschatz als einstiger Graf des Donauwaldgaues sowie langjähriger Zeremonienmeyster zurückgreifen. Doch schon bald forderte seine angeschlagene Gesundheit ihren Tribut, worauf im Wonnemond A.D. 2000, ein Jahr vor dem hundertjährigen Bestandesfest unseres Bundes, der bisherige Schatzmeyster Philipp der Urschenbeckh als 12. Großmeyster die Verantwortung übernahm.
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100 Jahre Ritterbund
 
Bild GM12 Philipp der Urschenbeckh
- 12. Großmeyster -
Alt- und Ehrengroßmeyster
Der Amtsantritt von Philipp dem Urschenbeckh war nicht nur mit einer Verjüngung des gesamten Burgrats verbunden sondern fällt auch in eine Zeitepoche, die von gesellschaftlichem Werteverfall geprägt ist. Doch wie seine Vorgänger hält er als Idealist das Banner des Falkenfelser Ritterbundes fest und aufrecht in seinen Händen um auch diesen neuzeitlichen Stürmen zu widerstehen. In seiner Amtszeit stellte er vor allem die Wurzeln des historischen Rittertums wieder deutlicher heraus, bemühte sich sehr um inhaltsreiche Kapitel und sorgte 2001 mit seinen Recken für ein unvergessliches 100-jähriges Bestandesfest mit 300 Gästen aus Nah und Fern im Herzogschloß zu Straubing.
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Das neue Jahrtausend
 
Bild GM13 Veit der Kolmburger
- 13. Großmeyster -
Alt- und Ehrengroßmeyster
In der Jahrung 2007 gab Philipp der Urschenbeckh sein Amt ab und die Wahl der Sassenschaft fiel auf seinen bisherigen Stellvertreter und Gebietiger Veit der Kolmburger. Als nunmehr 13. Großmeyster legt auch er großen Wert auf die Tradition der ritterlichen Gepflogenheiten und sein stetiges Bemühen um neue Knappen zeigt gute Früchte. Unter seiner Leitung richteten die Falkenfelser in der Jahrung 2010 mit großem Erfolg den 44. Deutschen Rittertag im Straubinger Herzogschloß aus. Ein Jahr darauf feierte der Bund sein 110-jähriges Bestandesfest, ebenfalls festlich mit vielen Gästen und diesmal im Straubinger Karmelitenkloster.
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Das neue Jahrtausend
 
Bild GM14 Bernhard von Stauff
zue Ehrenfels
- 14. Großmeyster -
Bernhard von Stauff zue Ehrenfels ist unser derzeit durch der Sassenschaft Votum erkürter 14. Großmeyster.
Er übernahm in der Jahrung 2000 und dazue 15 die Führung des Bundes von seinem Vorgänger Veit der Kolmburger.
 
Weitere Informationen folgen...
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Die Falkenfelser Sassenschaft
 
3. Wappen RBF aktuelles Falkenfelser Wappen
Die hochedlen Großmeyster stehen stellvertretend für die vielen ungenannten wohledlen Ritter, edlen Junker und ehrsamen Knappen, die seit der Gründung freundschaftlich und treu dem Bunde dienen und gedient haben. Nur durch das kreative Zusammenwirken aller konnte unser Ritterbündnis blühen und gedeihen. Einer für alle, alle für einen. Wo diese Solidarität auch heute noch gelebt wird, ist eine fruchtbare Zukunft gesichert. An dieser Stelle sei ausdrücklich auch allen vielschönen minniglichen Burgfrauen gedankt, die durch verschiedenste Beiträge, vor allem aber durch ihr Verständnis, der Rittersache einen wertvollen Dienst erwiesen haben.
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Auszug aus der Festschrift
„100 Jahre Ritterbund Falkenfels“
verfasst A. D. 2001 durch unseren
Hochedlen Alt- und Ehrengroßmeyster
Philipp der Urschenbeckh
ergänzt und aktualisiert A. D. 2023